Trauern um mein Kind

… Tiefe unendliche Trauer …

Diese Trauer kenne ich erst seit dem Tod meines Kindes. Es traf mich wie aus heiterem Himmel. Fröhlich ging meine Kleine aus dem Hause und das letzte Winken, bevor meine Süsse hinter der Gartenhecke verschwand, bleibt mir ewig in Erinnerung.

Was dann auf mich hereinbrach, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Es war ein Alptraum.

Ich funktioniere einfach, lebe ich eigentlich noch? Meine Familie braucht mich trotz aller seelischen Schmerzen. Ich bin für die anderen Kinder weiter Mami, aber ein Teil meines Herzens ist mit meiner Kleinen weggegangen. Niemand kann mir helfen. Mein Mann bemüht sich und er muss zur Arbeit gehen. Meine Freunde bemühen sich und deren Alltag geht weiter. Die Zeit vergeht. Ich denke mehrere Male im Tag an meine Kleine und vermisse sie so sehr…..

Endlich raffte ich mich auf in die Kirche zur die Gedenkfeier für verstorbene Kinder zu gehen. Mit klopfendem Herzen sass ich nun da, alleine und doch inmitten von Eltern, Geschwistern und ebenso trauernden Menschen. Tränen rollten mir einfach über die Wangen. Ich liess es geschehen, schämte mich das erste Mal seit langem nicht dafür. Ich fühlte mich getragen. Ich spürte die Trauer der Menschen und die Hoffnung in den Worten, die an mein Ohr drangen. Auch ich ging durch die Kirche zu den Symbolen und legte einen «Stern» mit dem Namen meines Kindes bei dem Symbol der Tränen ab. Die brennende Kerze stellte ich zu ganz vielen anderen Kerzen hin. Es tat so gut.

Wie in einem Sog ging ich mit den Menschen mit und trank einen Tee um getröstet nach Hause zu gehen. Ich durfte mit meinen Gedanken ganz bei meinem Kinde sein, durfte traurig sein, durfte Kraft schöpfen und durfte ganz einfach unter Menschen sein, die mich ohne Worte verstanden. Ich möchte im nächsten Jahr wieder dabei sein um Dir, mein Kind, ganz nahe zu sein.